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Aufbau der ADAC-Pfalz-Westrich-Rallye

Bernd Brocker befestigt ein Schild mit einer gelben Stoppuhr am Festzelt. "Hier wird die Zeitkontrolle Null sein", erklärt der Vorsitzende des Motorsport-Clubs (MSC) Obere Nahe. Von diesem Punkt im Servicepark am Bostalsee brechen die Teams der ADAC-Pfalz-Westrich-Rallye zu Verbindungsetappen auf, die zu Wertungsprüfungen führen. Bevor jedoch die Piloten auf der Strecke Vollgas geben können, müssen zirka 110 Leute in die Hände spucken. Ihr Ziel: der Aufbau der Infrastruktur.
Gleich mit zehn Leuten ist am Mittwochnachmittag der MSC Obere Nahe angerückt, um beim Errichten des Serviceparks am Bostalsee anzupacken. Neben dem 30 mal zehn Meter großen Festzelt, das Mitglieder des MTC Saar aufbauen, stellen sie 30 Stahl-Gitter auf und spannen insgesamt zwei Kilometer weiß-rotes Absperrband. Während die Jungs vom MSC Obere Nahe am Bostalsee malochen, entlädt Helmut Thome auf dem Parkplatz am St. Wendeler Wendelinuspark mit Wasser befüllbare Plastikleitwände. Dabei hilft Thomes Ehefrau Gisela. Beide sind Mitglieder des MSC Nordsaar und haben die Streckenbegrenzungen mit einem Laster in Dudweiler abgeholt. Nach dem Abladen fährt das Ehepaar aus St. Wendel direkt weiter nach Fürth. Dort steht eine Lagerhalle, in der der ADAC Schilder, Absperrbänder, Stühle und Bänke aufbewahrt.
Noch nicht einmal 48 Stunden haben die Helfer Zeit, um den Stadtrundkurs am Wendelinuspark zu errichten. Noch vor dem offiziellen Start der ADAC-Pfalz-Westrich-Rallye am Freitag, 6. Mai 2011, um kurz vor 19 Uhr auf dem St. Wendeler Schlossplatz beginnt um 17.30 Uhr ein Show-Programm auf dem Stadtkurs. Und bis dahin muss alles stehen.

"Aus Liebe zum Motorsport"

"15 saarländische Motorsport-Clubs und drei aus der Pfalz helfen beim Aufbau", sagt Dieter "Megges" Martin aus Hoof. Das Mitglied des Rallye-Organisationsteams lobt die Kommunen, den Landkreis St. Wendel sowie die Bostalsee-Verwaltung für ihre Unterstützung. Zudem sei die Zusammenarbeit mit der Polizei "sehr gut". Im nächsten Moment telefoniert Martin wieder einmal. Das Gespräch dreht sich um den Wagen zur Servicepark-Stromversorgung. Es entsteht der Eindruck, dass Martin offene Organisationsfragen sofort beantworten will. "Wir fangen so früh wie möglich an, damit wir bei Problemen noch reagieren können", sagt Martin zum Aufbau der Infrastruktur.
Dabei kann er sich auf ehrenamtliche Helfer wie die Mitglieder des MSC Obere Nahe verlassen. Ihr Arbeitspensum ist immens. Sie helfen nicht nur beim Errichten des Serviceparks am Bostalsee, sondern bauen zudem die Wertungsprüfung St. Wendeler Land auf und kümmern sich um die Abfahrtskontrolle. Dabei passen zwei Leute auf, dass kein Team mehr als zwei Mal die Wertungsprüfung vor dem Rallye-Start fährt. Und wenn am Samstagabend die Disco im Servicepark-Festzelt steigt, wollen Bernd Brocker und seine Vereinskollegen schon wieder mit dem Abbau begonnen haben. Warum macht der MSC-Vorsitzende das alles? Brockers Antwort: "Aus Liebe zum Motorsport."



Spannend wie ein Hitchcock-Krimi verlief die ADAC-Pfalz-Westrich-Rallye am 6. und 7. Mai 2011: Drei Kilometer vor dem Ende der letzten Wertungsprüfung handelte sich der auf Platz eins liegende Sandro Wallenwein einen Reifenschaden an seinem Subaru Impreza N 15 ein. Auf den letzten Metern rettete der schwäbische Pilot mit seinem Beifahrer Marcus Poschner einen Vorsprung von vier Sekunden ins Ziel. Damit verwies das im DRM-Gesamt-Klassement führende Team den viermaligen Deutschen Rallyemeister Hermann Gaßner auf den zweiten Platz. Lokalmatador Lars Mysliwietz aus Piesbach schied mit Co-Pilot Oliver Schumacher nach einem Unfall aus.