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Andrew B. Denison erklärt Schülern Obamas Politik

Das kommt nicht alle Tage vor. Der aus Fernsehen, Funk und Presse bekannte amerikanische Politik-Analyst Andrew B. Denison besuchte die Erweiterte Realschule (ERS) in Theley und hielt vor 72 Schülern der zehnten Klassen einen Vortrag. Der Direktor von Transatlantic Networks sprach über die Politik von US-Präsident Barack Obama und die USA.

Obama setzt auf Kontinuität

"Wir leben in einer Welt großer Hoffnungen, aber auch großer Gefahren", sagte Denison. Positiv sei, dass in den vergangenen Jahrzehnten der Wohlstand vieler Menschen gestiegen sei und die Zahl der Menschen, die in Kriegen umkommen, heutzutage niedriger sei als zum Beispiel im Jahr 1989. Als Risiken nannte Denison die Umweltverschmutzung sowie Terroranschläge, die globale Folgen haben könnten.
In dieser Welt der Hoffungen und Risiken agierten Politiker wie US-Präsident Barack Obama. "Kontinuität zuerst" zeichne Obamas Politik aus, so Denison. "Obama glaubt, dass Amerika das Leben, die Freiheit und das Streben nach Glück schützen muss." Das Bewahren der amerikanischen Macht und nationalen Interessen seien das Wichtigste für Obama. Denison: "Obama gibt mehr Geld für die Verteidigung aus als jemals zuvor." Neu an Obamas Politik sei, dass er ein globaler Präsident sei, der zur Welt und anderen Gesellschaften spreche. Als junger Präsident mobilisiere er junge Leute. Mit den Schlagworten "Bildung, Gesundheitsfürsorge und Energie" beschrieb Denison die innenpolitischen Herausforderungen, vor denen Obama steht. In der Außenpolitik stünde er vor der Aufgabe, "den Armen zu helfen, ohne Umweltverschmutzung reicher zu werden". Zudem gelte es, Kriege und Terroranschläge abzuwenden.

Die guten und schlechten Seiten der USA

"Was ist gut an Amerika?", fragte der Politik-Analytiker die Schüler, die darauf keine Antwort wussten. Als Denison amerikanische Filme und Musikbands als Beispiele nannte, dürfte so manchem Schüler klar geworden sein, wie sehr der Alltag von den USA geprägt wird. Werte der amerikanischen Verfassung wie eine in ihrer Macht beschränkte Regierung und die Freiheitsrechte von Bürgern seien gute Konzepte für das friedliche Zusammenleben von Menschen. Zudem sei Amerika ein bedeutender Absatzmarkt für die deutsche Wirtschaft, und die Bundesrepublik stehe unter dem Schutz der amerikanischen Militärmacht.
"Was ist hässlich an Amerika?", fragte Denison in die Runde. Auf diese Frage meldeten sich Schüler. "Gewalt" und "Rassismus" hießen ihre Antworten. Denison nannte unter anderem die riskanten Geschäfte von Bankern: "Sie spielen mit unseren Leben."
Eigentlich sollten die Schüler zum Ende der Veranstaltung Fragen stellen. Doch da die zwei Schulstunden so schnell vorbei waren, fiel dies aus. Denison, der mit viel Applaus verabschiedet wurde, machte den Vorschlag, die Fragen per E-Mail zu beantworten. "Sehr interessant", fand Schüler Peter Scherer die Veranstaltung. Auch wenn Denison die meiste Zeit Englisch sprach, sei es "sehr verständlich" gewesen. Schüler Jens Graf gab zu, nicht jedes Wort verstanden zu haben. Dennoch fand er den Vortrag "gut". "Wir wollen mit Herrn Denison in Kontakt bleiben", sagte Schulleiter Friedbert Becker, der den Politik-Analytiker gerne wieder in der ERS Theley begrüßen würde.

(Der Artikel von Heiner Micansky ist im November 2009 in der Saarbrücker Zeitung erschienen.)