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Kinderschutzbund - Projekt "Ufer"

Eltern und Kinder stark machen. Das ist das Ziel des Modellprojektes Ufer, das seit Januar 2006 in den Kreisen St. Wendel und Saarlouis läuft und Familien in Konfliktsituationen helfen will.

Kompetenzen stärken

"Ufer steht für Unterstützung für Eltern mit Kindern im Baby-, Kleinkind- und Vorschulalter", erklärt Heike Federkeil-Hans, die das Projekt im Kreis St. Wendel betreut. Beabsichtigt sei, die Erziehungs- und Versorgungskompetenz von Eltern zu stärken, so dass das Jugendamt oder ein freier Träger erst gar nicht aktiv werden müssen. Wenn Eltern das Gefühl haben, ihnen wächst alles über den Kopf, oder sie machen sich Sorgen um die Entwicklung ihrer Kinder, können sie sich im St. Wendeler Büro des Kinderschutzbundes melden. Heike Federkeil-Hans macht sich dann auf den Weg und informiert sich vor Ort über die Situation der Familie. Nach dem Gespräch, das vertraulich behandelt wird, entscheidet die Sozialpädagogin und Familientherapeutin, wie am besten geholfen werden kann. Ufer gibt beispielsweise Tipps in Erziehungsfragen, stellt Informationsmaterial zur Verfügung oder bietet eine Patenschaft an. Gegenwärtig sind zwölf Paten im Einsatz. Sie kümmern sich in der Regel einmal in der Woche für zwei bis drei Stunden um eine Familie, wobei manche Paten sich freiwillig mehr Zeit nehmen. Mit den Vertrauenspersonen können sich die Eltern über ihre Lebenssituation austauschen, oder die Paten schaffen Entlastung, indem sie die Kinder betreuen.

Paten gesucht

"Wir suchen weitere Paten", sagt Heike Federkeil-Hans. Kurzfristig würden fünf Vertrauenspersonen benötigt. Welches Profil sollte ein Pate haben? "Er oder sie sollte Lust haben, ehrenamtlich mit Familien zu arbeiten, über Erziehungskompetenz verfügen und fest im Leben stehen", antwortet die Sozialpädagogin. Pate könne beispielsweise ein FOS-Schüler, ein Rentner oder jemand sein, der selbst Kinder hat. Die Vertrauenspersonen, die für ihren Einsatz ein Zertifikat erhalten, besuchen einmal im Monat eine Schulung, die zwischen zwei und drei Stunden dauert. Durch die enge Zusammenarbeit der Paten mit Heike Federkeil-Hans kann jederzeit flexibel geholfen werden. Die Familientherapeutin führt beispielsweise auch Einzel- und Paargespräche, wenn die Eltern unter einer besonderen Belastung stehen. "Unser Unterstützungsangebot zielt auf die Selbstverantwortung der Eltern ab. Wir nutzen die Ressourcen und Fähigkeiten der Familie", sagt Heike Federkeil-Hans.

Beitrag zur gewaltfreien Erziehung

Das Modellprojekt des Kinderschutzbundes, Landesverband Saarland, ist zurzeit auf fünf Jahre ausgelegt. Finanziert wird Ufer aus Fördermitteln der "Aktion Mensch", des Jugendamtes St. Wendel, des Innenministeriums sowie aus Geldern des Deutschen Kinderschutzbundes. Heike Federkeil-Hans ist davon überzeugt, dass Eltern, die nicht so gestresst sind, verständnisvoller mit ihren Kindern umgehen. So leiste Ufer einen Beitrag zur gewaltfreien Erziehung.




Kontakt
Wenn eine Familie Hilfe wünscht oder jemand Pate werden will, kann man sich wenden an: Heike Federkeil-Hans, Büro St. Wendel des Deutschen Kinderschutzbundes - Landesverband Saarland, Schmollstr. 3, 66606 St. Wendel. Telefon: (06851) 9301889 oder 0175-7153140. E-Mail: Kinderschutzbund@lebenshilfe-wnd.de. Für das Projekt Ufer werden zudem Sponsoren gesucht. Die Nummer des Spendenkontos des Deutschen Kinderschutzbundes, Landesverband Saarland, lautet: 1011068887. Bankleitzahl: 59450010 bei der Kreissparkasse Saar-Pfalz.

(Der Artikel von Heiner Micansky ist im Juni 2007 in redigierter Fassung in der Saarbrücker Zeitung erschienen.)