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Helfer bei der Europameisterschaft MTB-Marathon

EM im MTB-Marathon: Kilometer 103

Um 13.16 Uhr ist es so weit. Der erste Fahrer passiert den Kilometer 103 auf der Mountain-Bike-Hatz durch das St. Wendeler Land. An dieser Stelle, der Straße "Am Kehrberg" in Marth, hat das THW eine Verpflegungsstation aufgebaut, damit die Biker auf den letzten 15 Kilometern keinen gefürchteten "Hungerast" erleiden. Die Truppe vom Technischen Hilfswerk St. Wendel, die den fünften und damit letzten Versorgungspunkt betreut, gehört zu rund 400 ehrenamtlichen Helfern, ohne die die Europameisterschaft im Mountain-Bike-Marathon am 29. September 2007 in St. Wendel unvorstellbar gewesen wäre.

"Blaue Engel" im Einsatz

Der an der zweiten Stelle liegende Fahrer greift sich im strömenden Regen am Kehrberg eine Wasserflasche, die ihm ein THW-Helfer hinhält. Doch statt aus der Plastikpulle zu trinken, spritzt er mit dem Wasser seine Schlamm übersäten Beine ab und reinigt während der Fahrt sein Hinterrad vom Matsch. Dann wirft er die Flasche zur Seite. Dass die Elitebiker in der Regel keine Getränke von den THW-Helfern nehmen, hat einen einfachen Grund. Bergab stehen Leute wie Arthur Fontana und Arthur Huber. Sie sind Betreuer des schweizerischen Profiteams Stöckli-Craft. Die Eidgenossen haben für jeden ihrer Fahrer das gewünschte Getränk parat, sei es Cola oder ein isotonischer Mix. Als die Spitzenfahrer Marth hinter sich gelassen haben, bekommen die THW-Helfer an ihrem Versorgungsstand mehr und mehr zu tun. Die angebotenen Plastikflaschen (solange sie reichen) nehmen die Biker ihnen gerne aus den Händen, Energieriegel oder Powergel finden reißenden Absatz. Als ein Fahrer Halt an einem Tisch macht, schafft er es nicht auf Anhieb, sich aufgeschnittene Bananenhälften in die rechte Rückentasche seines Trikots zu stecken. THW-Helfer Michael Rahn eilt zu ihm und stopft ihm die Obststücke in die Tasche. In ihrer Disziplin sind die "Blauen Engel" aus St. Wendel selbst so gut wie Profis. Schließlich ist das THW bei jeder Radsport-Großveranstaltung in der Kreisstadt dabei, weiß Zugführer Helmut Englhard zu berichten.

Lob für die ehrenamtlichen Helfer

"Jeder Streckenposten, jeder THW- oder DRK-Helfer ist genauso wichtig oder unwichtig wie ich", sagt St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon. Er vergleicht das Zusammenspiel des Orga-Teams, der Mitarbeiter aus der Verwaltung und vom Bauhof sowie der übrigen ehrenamtlichen Helfer mit einem Uhrwerk. Bei diesem müsse auch das kleinste Zahnrädchen in das andere greifen, damit das Gesamtsystem funktionieren könne. Daher ist es fast schon Ehrensache, dass Bouillon ins Krankenhaus fährt, als er hört, dass sich zwei Stadtbedienstete in einem Unimog auf einem Waldweg überschlagen haben. Glücklicherweise kommen die Fahrzeuginsassen mit Prellungen und einem Schock glimpflich davon. Unter dem Strich ist Klaus Bouillon mit der EM "sehr zufrieden". Der Verwaltungschef hat sich gefreut über viele Starter, die positive Resonanz auf die neue Streckenführung, gut besuchte Passagen und die hohe Zahl vermieteter Gästezimmer. Klaus Bouillon: "Die Stadt St. Wendel war ausgebucht, im Landkreis lag die Auslastung um die 75 bis 80 Prozent."

(Der Artikel von Heiner Micansky ist am 1. Oktober 2007 in redigierter Fassung in der Saarbrücker Zeitung veröffentlicht worden.)


Ergebnislisten der Europameisterschaft im MTB-Marathon 2007 in St. Wendel finden Sie hier.

Verpflegungsstation in Marth

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